Langzeitsicherung

Versuch einer Kostenschätzung für eine Langzeitsicherung der Bestände des Bundesarchivs/Film

Nehmen wir einmal an, von den 150.000 Titeln im Bundesarchiv wären 75.000, also die Hälfte des Bestandes, langfristig zu sichern. Nehmen wir weiter für diese 75.000 Titel eine durchschnittliche Länge von 1 Stunde pro Titel an (bei Berücksichtigung von Kurz-, Dokumentar- und Werbefilmen). Davon könnten 25.000 Stunden durch eine preiswerte analoge Kopierung auf Polyesterfilm gesichert werden, 35.000 Stunden durch Echtzeit-Digitalisierung (50% 4 K / 50% 2 K/ Grading/ Bildbearbeitung/ Tonrestaurierung/ Anfertigung von DCDM / DCP-Mastern), 15.000 Stunden durch Scanning im Archivmodus (mit ARRIscan , Nassfenster, d.h. 1 Bild pro sec./ 2 K/ Grading/ Bildbearbeitung/ Tonrestaurierung/ Anfertigung von DCDM/ DCP-Mastern). Bei dieser sehr groben Kostenschätzung, die sich an den aktuellen Preisen und an Kalkulationen der Filmbearbeitungsbranche orientiert, betragen die Kosten für die Digitalisierung ca. 450 Mio. bis 800 Mio. Euro. Wenn am Ende für die Farbfilme eine Ausbelichtung mit Separation-Mastern als Langzeitsicherung steht, erhöht sich die Summe auf etwa 1,5 Mrd. bis maximal 2,0 Mrd. Euro. In diesen Summen sind die Kosten für eine manuelle Restaurierung der Originale vor ihrer Digitalisierung nicht berücksichtigt. Es scheint realistisch, für diese Sicherungs-Kampagne einen Zeitraum von 24 Jahren à z.B. 3 Finanzierungs-Perioden von je 8 Jahren zu kalkulieren.

Quelle: HH (Stand Nov. 2013)